Schluderbach
In der Talweite, wo das Popenatal in das südliche Ende des Höhlensteintales einmündet, hat Georg Ploner vom Alt-Schluderbach-Hof in Toblach, um 1836 eine bescheidene Einkehrstätte eröffnet. Mit dem Aufkommen des hochalpinen Fremdenverkehrs, im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, entwickelte sich Ploner's Gasthof auch wegen seiner günstigen Lage, zur bevorzugten Unterkunft für Bergsteiger, aber auch Sommerfrischler aller Art. "Ploner kennt die Dolomiten seines Thales wie seine bockledernde Hosentasche, die sich in den letzten Jahren durch den Fremdenverkehr stattlich gefüllt hat, was ihm gerne zu gönnen ist. Ich möchte nicht auf jedes Wort seines Jägerlateins schwören, und mancher Gamsbock, den er auf die Decke gebracht, springt vielleicht noch lustig in den Schroffen; seine Bergkundigkeit aber ist erprobt, und wer ihn als Führer hat, der kann von Glücke sagen" (1) Kurz nach der Jahrhundertwende, standen den Gästen als Bergführer u.a. Josef Innerkofler, Ambros Vergeiner und Andrä Piller zur Verfügung (2). Kontinuierliche Aus- und Zubauten, Post und-Telegraphenamt, elektrische Beleuchtung und andere Komforts, machten das Hotel Schluderbach Monte Cristallo zu einem stattlichen und modernen Hotelkomplex. Um 1912 soll die Bettenanzahl über 200 betragen haben (3). Während der Sommermonate wurden täglich mehrere Fahrten über die nahe Staatsgrenze nach Misurina (Italienisches Königreich), weiter über den Tre Croci Pass nach Cortina (k. k. Monarchie) angeboten.
Unweit vom Hotel Schluderbach, hat Alois Baumgartner um 1905 das Hotel Sigmundsbrunn erbaut, welches vor Ausbruch des 1. Weltkrieges über 100 Betten verfügt haben soll.
Quellennachweis:
(1) Almanach der Südbahn, Heinrich Noe, Johannes Nordmann, G. Seelos, Franz Weller, Verlag von R. Waldheim, 1.Auflage, 1877 (?) Seite 54.
(2) Baedecker's, Südbayern, Tirol und Salzburg, 33.Auflage, Leipzig, 1908, Seite 484.
(3) Anton Stoll, Die Entwicklung des Hochpustertaler Fremdenverkehrs von seinen Anfägen bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges, Dissertation, Innsbruck, 1980, Seite 207.