Die grosse Überschwemmung von 1882
Zu Überschwemmungen ist es im Laufe des 19. Jahrhunderts immer wieder gekommen. Im Herbst 1882 wurden jedoch weite Teile Tirols, besonders aber über das Pustertal, von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht. Niederdorf (siehe Grafik) und Welsberg wurden weitreichend verwüstet, aber auch in Alt-Toblach wurden 20 Häuser zerstört, 20 ebenerdig vermuhrt, 6 beschädigt und 10 verschlammt. Etwa 150 Personen waren obdachlos, weitere 50 kümmerlich in den halbruinierten Gebäuden untergebracht. Der schreckliche Spruch der Alten: "Wenn die Muhre reicht bis auf''s Pfannhorn, ist Toblach und Wahlen verlor'n", ist in Erfüllung gegangen.(1)
Bis zur großen Überschwemmung von 1882 verlief der Sylvesterbach östlich des Oberdorfes, entlang dem Fuße des Haselsbergs. Auf Grund eines unzulänglichen Flussprofils, kam es bei starken Regenfällen immer wieder zu Ausuferungen.
In den darauf folgenden Jahren wurde der Sylvesterbach neu reguliert und westlich am Dorf vorbeigeführt. Am 27.September 1884 erfolgte die kirchliche Einweihung der neuen Schutzbauten.(2) Man beachte die Vermuhrungen und Verschlammungen links vom roten Turm und die fortgeschrittene Errichtung der Schutzbauten des Sylvesterbachs rechts unten.
Durch Auffüllung des alten Flussbettes entstanden die Franz Anton Zeiler- und die Ehrenberg- Straße. Die erheblichen Zerstörungen an den Gebäuden, entlang dem Flussufer, aber auch in Hanglage, sind hier noch gut ersichtlich.
Quellennachweis
(1) Pustertaler Bote, 20.10.1882, Seite 167
(2) idem
(1) Pustertaler Bote, 20.10.1882, Seite 167
(2) idem