Misurina
Die Hochebene von Misuruna war bis zur touristischen Erschließung, eine weitläufige, sumpfige Alm, dessen Weiden von den Auronzaner Bauern in den Sommermonaten für ihre Viehherden genutzt wurden. In wie weit der Name Misuruna von der deutschen Bezeichnung Moosrain abgeleitet werden kann, bleibt ungewiss. Jedenfalls gehört Misurina seit dem Frieden von Wien im Jahre 1866 zum Königreich Italien. Erst um die Jahrhundertwende begann die touristische Nutzung mit dem Bau einer Villa auf dem Sant'Angelo Hügel und einem einfachen Gasthaus. Später entstand am südlichen Rand des Misurina-Sees das prächtige Grandhotel Misurina mit ca. 100 Betten und allen Komforts, wie elektrischer Beleuchtung, Lift und fliesendem Wasser in allen Stockwerken. Direktor Rudolf Wolff warb u.a. mit Wiener Restaurant, Deutscher Bierstube, Schwemme (Kneipe), Bier vom Fass, original Naturweinen. Ein klassischer Tagesausflug für die Sommerfrischler führte von Schluderbach (österreichische Zollrevision), am Eingang des Popenatals (Staatsgrenze) über die Erzstraße (so benannt nach den ehmaligen Erzlieferungen aus dem Bergwerk Argentiera bei Auronzo), nach Misurina. Auf halber Strecke traf man auf die Latschenölbrennerei der Gebrüder Unterweger aus Thal-Assling. Nach Misurina (ital. Zoll), ging es weiter über den Tre Croci Pass (österr. Zoll) hinab nach Cortina, dann über Ospitale auf's Gemärk und zurück nach Schluderbach.